English version below | Englische Version weiter unten

MMF-Suisse Logo.jpg

MMF SUISSE

Leitfaden/ Code of Practice

Herbst 2017

Dieses Dokument soll als Leitfaden und Verhaltenskodex für Musikmanager in der Schweiz und inbesondere für Mitglieder des MMF Suisse dienen. Ziel ist eine breite Definition der Verantwortlichkeiten, der benötigten Fähigkeiten und der ethischen Verhaltensweise, wie diese von MMF Suisse verstanden und von den Mitgliedern generell erwartet werden.

Die aufgeführten Regelnsollen als verbindliche Anhaltspunkte verstanden werden.MMF Suisse richtet sich explizit an Musikmanager, d.h. Personen und Agenturen die in den in diesem Papier beschriebenen Bereichen tätig sind.Von allen Mitgliedern des MMF wird eine ethische Verhaltensweise erwartet.

Dieses Dokument wird durch den Vorstand laufend den neuesten Entwicklungen angepasst. Fragen und Anmerkungen bitte an info@mmfsuisse.ch

1.   Vereinsstatuten des MMF Suisse

Alle Mitglieder des MMF Suisse erklären sich mit den separat aufgeführten Vereinsstatuten vertraut und einverstanden.

2.   Leitsätze und Verantwortungsbereiche für MusikmanagerInnen

  • Repräsentation von KünstlerInnen innerhalb und ausserhalb der Musikindustrie.
  • KünstlerInnen immer an erste Stelle setzen und die Fürsorgepflicht gegenüber den KünstlerInnen anerkennen.
  • Ein breites Verständnis der Musikindustrie entwickeln und pflegen, sowie diese im besten Interesse der KünstlerInnen navigieren.
  • Relevante Kompetenzen und Fähigkeiten entwickeln und pflegen (siehe auch ‘4. Kernkompetenzen von MusikmanagerInnen’)
  • Aufbau und Pflege eines breiten Netzwerks innerhalb der Musikindustrie.
  • Strategisches Denken und Planen; systematische und logische Führung der Karriere der KünstlerInnen.
  • Leadership: Die Entwicklung der KünstlerInnen als Geschäft und Marke führen und vorantreiben.
  • Koordination mit Partnern der KünstlerInnen (z.B. Label, Bookingagentur, Sponsoring Partner).
  • Organisation der verschiedenen Aktivitäten der KünstlerInnen.
  • Implementation von Plänen und Projekten, effizient und effektiv.

3.   Pflichten gegenüber den Klienten

MusikmanagerInnen müssen jederzeit und nach bestem Können:

  1. Genügend Zeit investieren um die Anforderungen eines effizienten Managements im besten Interesse ihrer Klienten erfüllen zu können;
  2. Stets im wohlverstandenen Interesse ihrer Klienten handeln;
  3. Eine professionelle und ethische Verhaltensweise an den Tag legen und sich entsprechend der allgemein akzeptierten Business-Praktiken und Methoden der Schweizer sowie der internationalen Musikindustrie verhalten;
  4. Immer und ausschliesslich gesetzeskonform handeln;
  5. Geschäfte mit Klienten auf transparente Art und Weise abwickeln;      
  6. Sicherstellen,  dass keine Interessenskonflikte die Ausübung von Pflichten gegenüber ihren Klienten beeinträchtigen;
  7. Allfällig entstehende oder bestehende Interessenskonflikte umgehend offenlegen und nach Möglichkeit vertraglich festhalten;
  8. Anteile an Gewinnen durch die professionellen/künstlerischen Aktivitäten von Klienten in fairem Verhältnis zu den erbrachten Leistungen und Investitionen vereinbaren.
  9. Sicherstellen das Einkünfte und Ausgaben von Klienten separat von denen der ManagerIn festgehalten und abgerechnet werden;
  10. Absolute Transparenz gewährleisten in Bezug auf alle Geschäfte und Transaktionen die Klienten betreffen, und insbesondere Klienten Zugang zu Verträgen und Buchhaltungsunterlagen gewähren;
  11. Die Beziehungen anderer Manager mit ihren Klienten respektieren;
  12. Bei Beginn einer Zusammenarbeit mit neuen Klienten sicherstellen, dass allfällige Verpflichtungen der Klienten mit vorherigen ManagerInnen erfüllt sind;
  13. Im Falle einer Tätigkeit als Publisher, Bookingagent, Produzent, Plattenfirma oder in anderer Kapazität sowie als Manager für einen Klienten, solche Interessen klar deklarieren und Klienten Gelegenheit bieten die Konsequenzen allfälliger Interessenskonflikte abzuwägen;
  14. In einem wie unter Punkt 13. beschriebenen Fall grundsätzlich nicht mehrfache Anteile berechnen (d.h., ‘double dipping’ unterlassen)
  15. Über alle finanziellen Transaktionen im Namen oder im Interesse ihrer Klienten Buch führen und solche Aufzeichnungen den Klienten zur Verfügung stellen.
  16. Im Falle schriftlicher Verträge mit Klienten sicherstellen, dass diese die betreffenden Verträge vollumfänglich verstehen und sich bei Bedarf vor der Unterzeichnung von einem unabhängigen Experten beraten lassen;
  17. Sich über aktuelle Ereignisse, Entwicklungen in der Musikindustrie und Technologie sowie der relevanten nationalen und internationalen Gesetzgebung informiert halten.

4.   Kernkompetenzen von MusikmanagerInnen

  • Breites Verständnis der nationalen und internationalen Musikindustrie, der Rolle der KünstlerIn und dem Platz der KünstlerIn in der Musikindustrie, sowie die Fähigkeit dieses Verständnis in der Praxis zu nutzen.
  • Finanzielles Verständnis der Musikindustrie und wie die verschiedenen Stakeholder zu den Finanzen von KünstlerInnen beitragen, sowie die Fähigkeit alle Einkommensquellen von Klienten zu maximieren.
  • Verständnis aller gängigen Vertragsmodelle aus den verschiedenen Einkommensquellen (z.B. mit Plattenfirmen, Verlagen, Veranstaltern, Vertrieben, etc.).
  • Verständnis der Bereiche Merchandising, Branding und Sponsoring.
  • Verständnis von Synch- und Brand-Partnerships.
  • Verständnis von Urheberrecht und Publishing, und der verschiedenen Möglichkeiten, durch Urheberrechte Einkünfte zu generieren.
  • Verständnis von Livekonzerten und -Tourneen, inkl. Planung, Budgetierung, Abrechnung (inkl. Steuern und Versicherungen) und Logistik (national und international).
  • Verständnis der Prozesse, um die Produktion und Vermarktung von Musikaufnahmen, und die Fähigkeit diese zu organisieren.
  • Verständnis von Public Relations und Marketing sowie der relevanten nationalen und internationalen Medienlandschaft.
  • Ausgeprägtes Verhandlungsgeschick im Kontext der Musikindustrie und den relevanten Parteien.
  • Führungsqualitäten und Organisationstalent; Fähigkeit, die eigenen Geschäfte und Karriere sowie die der Klienten erfolgreich zu leiten.
  • Unternehmergeist und Entrepreneurship.

 

Verfasst und verabschiedet in 2017 vom Vorstand des MMF Suisse. Besonderer Dank an MMF UK, auf dessen Code of Practice dieser Leitfaden basiert.

 


MMF-Suisse Logo.jpg

MMF SUISSE

Code of Practice

Fall 2017

 

This document shall serve as guidance and code of practice for artist managers in Switzerland, and in particular for MMF Suisse members. It aims to provide a broad definition of the responsibilities, required skills and ethical conduct of artist managers as they are understood by the MMF Suisse and generally expected of its members.

The following regulations shall be understood as binding guiding principles. MMF Suisse explicitly addresses artist managers, i.e. persons or agencies working in the fields described in this document. Ethical conduct is expected from all members.

This document will be adapted to keep in synch with new developments by the MMF Suisse board on an ongoing basis. Please address any questions and comments to info@mmfsuisse.ch.

1. MMF Suisse statutes

All members of MMF Suisse declare their familiarity and agreement with the separately documented association’s statutes.

2. Guiding principles and areas of responsibility for artist managers

  • Representation of artists within the music industry.
  • Putting the artist first and recognising the manager’s duty of care to the artist.
  • Developing and maintaining a broad understanding of the music industry and navigating the industry in the best interest of the artist.
  • Developing and maintaining relevant competencies and skills (see also ‘4. Core competencies of artist managers’).
  • Developing and maintaining a comprehensive network within the music industry.
  • Strategic thinking and planning; systematic and logical management and guidance of the artist’s career.
  • Leadership: leading and driving the development of the artist’s business and brand.
  • Coordinating with the artist’s partners (e.g. label, booking agent, sponsoring partners).
  • Organising the various activities of the artist.
  • Implementing plans and projects efficiently and effectively.

3. Duties towards clients

Artist managers must always and to the best of their ability:

  1. Devote sufficient time to properly fulfil the requirements of good management in the interest of their clients;
  2. Always act in the best interest of their clients;
  3. Conduct themselves in a professional and ethical manner, and in accordance with generally accepted business practices and methods of the Swiss and the international music industry;
  4. Always act within the law;
  5. Conduct all business with clients in a transparent manner;
  6. Ensure that no conflict of interest interferes with the discharge of their duties towards their clients;
  7. Always disclose immediately any existing or developing conflicts of interest, and where possible record them in the artist management agreement;
  8. Agree upon fair commissions and shares of profits from clients’ professional/artistic activities that are commensurate with the level of investment and performance provided;
  9. Ensure that clients’ income and expenditure is recorded and managed separately from the assets of the manager;
  10. Ensure absolute transparency in all business and transactions relating to the client, and in particular grant clients access to contracts and accounting records;
  11. Respect the relationships of other managers with their clients;
  12. Before entering a management relationship with a new artist, confirm that the artist has fulfilled all legal obligations to their previous manager;
  13. When acting independently as publisher, agent, label or in any other capacity as well as manager for their clients, declare such interests so that the client may determine for themselves if they feel it constitutes a conflict of interest;
  14. In a case such as described in point 13., generally refrain from charging multiple commissions (i.e. avoid ‘double dipping’);
  15. Keep a record of all financial transaction in clients’ names or interest, and provide such records to clients;
  16. In the case of written agreements with clients, ensure that clients fully understand such agreements and if needed seek independent council;
  17. Keep informed about current events and developments in the music industry and relevant technology, as well as relevant national and international legislation.

4.   Core competencies of artist managers

  • A broad understanding of the national and international music industry, the role of artists and the place of artists within the music industry, and the skills to use this knowledge in practice.
  • A financial understanding of the music industry and of the contributions of the various stakeholders to the artist’s finances, as well as the ability to maximise all income streams of the artist.
  • An understanding of all common contract models relating to the different income streams (e.g. record companies, publishers, concert promoters, distributors, etc.).
  • An understanding of the fields of merchandising, branding and sponsoring.
  • An understanding of synch and brand partnerships.
  • An understanding of copyright law and publishing, and of the various means of monetising author’s rights.
  • An understanding of live concerts and tours, including planning, budgeting, accounting (including taxes and insurance) and logistics (national and international).
  • An understanding of the process of the production and marketing of records, and the ability to organise and manage those processes.
  • An understanding of public relations and marketing as well as the relevant national and international media landscape.
  • Pronounced negotiation skills in the context of the music industry and the relevant parties.
  • Leadership qualities and organisational skills; ability to successfully manage own business and career as well as those of clients.
  • Entrepreneurship.

 

Written and approved in 2017 by the board of MMF Suisse. Special thanks to the MMF UK, on whose code of practice this document is based.